Blumen in Corona-Zeiten

Kommentar

„Fahren Sie bitte einmal um den Block und kommen Sie wieder.“ Eine eigenartige Kundenkommunikation, und doch machte sie Sinn. Da war es mir tatsächlich passiert, dass ich vor meinem Lieblingsblumenladen stand und vergessen hatte, dass Corona seine eigenen Regeln hat. Ich dachte nur an die üppig blühende Konkurrenz in den Eingangsbereichen der Supermärkte und folgerte, es gibt Blumen zu kaufen. Dass aber das alteingesessene Fachgeschäft die Türen geschlossen halten muss, wurde mir erst wieder vor der geschlossenen Tür bewusst.

Aber halt, da waren ja doch viele hübsch gebundene Sträuße im Schaufenster, jeder mit einem Buchstaben gekennzeichnet. Und die freundliche Verkäuferin rief mir von drinnen zu: „Rufen Sie mich an und nennen mir den Buchstaben. Ich darf ja nur Vorbestellungen übergeben!“

Und dann kam der obige Satz, der mich zur Abholung legalisierte. Nach zwei Minuten Fahrt um die Häuser tauschten wir Geld gegen Blumen. Und ich freute mich, dass der Einzelhandel weiterhin im Kundenkontakt bleibt, damit er hoffentlich bald wieder florieren kann.

TEXT: Claudia Klaft